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Ab wann sollte ich über Spendereizellen nachdenken? Indikationen.

Ab wann sollte ich über Spendereizellen nachdenken? Indikationen

Wann und warum sollte man sich für IVF mit Spendereizellen entscheiden?

Darunter finden Sie 3 aufgezeichnete Antworten von 3 IVF Experten.


Antworten von Dr Natsis

Dr Stavros Natsis, GENNIMA IVF, Griechenland

Generell ist IVF für jedes Paar eine schwierige Behandlung, speziell bei der Behandlung mit Spendereizellen. Es ist wahrscheinlich eine der schwersten Entscheidungen, die jemand im Leben treffen muss. Generell würde ich Paaren Eizellspende empfehlen, wenn die IVF Versuche nicht erfolgreich waren.

Es ist ein schmaler Pfad einem Paar bei der Entscheidung zu helfen, es nochmal mit eigenen Eizellen zu probieren oder mit Spendereizellen weiterzumachen. Generell ist Eizellspende eine gute Wahl für Frauen, die schon in der Menopause sind.

Viele leiden an vorzeitigem ovariellen Versagen, der Grund hierfür ist oft unbekannt. Es ist auch gut für Frauen deren Eierstöcke chirurgisch entfernt wurden, aus welchem Grund auch immer, z.B. wegen starker Endometriose oder eine Eierstockstiehldrehung (Eierstocktorsion). Es ist auch gut für Frauen die bösartige Tumore hatten. Das kommt leider auch in jungen Jahren vor. Außerdem ist es gut für Frauen die Chemotherapie hatten, die leider die ovarielle Funktion stark einschränkt. Eizellspende wäre eine gute Option, speziell wenn sie schon in der Menopause sind.

Bei Frauen über 40 ist es eine schwere Entscheidung. Viele haben Ovarien, die sehr gut funktionieren. Aber die Statistik zeigt, dass Frauen über 42, selbst wenn noch regelmäßige monatliche Zyklen und Menstruationen bestehen, eine sehr geringe Chance auf erfolgreiche IVF haben. Diesen Frauen fällt eine Entscheidung sehr schwer.

Wir können nur Eizellspende empfehlen, wenn eine Frau 2 oder mehr erfolglose IVF Versuche hatte. Eizellspende hat sich als großartigen Erfolg bewiesen – bei den meisten Laboren liegt die Erfolgsrate über 80%.
Es ist kosteneffizient. Viele gesunde Kinder mit einer sehr geringen Chance auf abnormale Chromosomen werden hierdurch geboren. Eizellspende kann man mit einer Zeitreise vergleichen, bei der man auf einmal wieder 22 Jahre alt ist und schwanger wird. Die Anzahl der abnormalen Chromosomen basieren auf dem Alter der Spenderin und nicht der Empfängerin.

Bei Paaren mit 2 oder mehr erfolglosen IVF Versuchen ist die Entscheidung schwierig. Es gibt Paare, die haben qualitativ schlechte Embryonen und für sie ist die Entscheidung zur Eizellspende wesentlich einfacher. Außerdem gibt es Paare im Alter von 42 oder 43, die qualitativ gute Embryonen haben. Wenn man dann die Statistik und Kosten betrachtet, entscheiden sich am Ende trotzdem viele für Eizellspende. Wir haben vor ein paar Monaten ausführlich im Webinar hierüber gesprochen. Vielleicht könnten Sie sich die Präsentation nochmal ansehen und viele ihrer Fragen könnten beantwortet werden.

Ich weiß, dass die Entscheidung zur Eizellspende für viele Frauen wirklich schwer ist. Aber sie sollten daran denken, dass dank dessen ist ihr Baby am Ende gesund. Außerdem gibt es da noch die „Epigenetik“. Frauen, die diese Babys austragen, steuern viel zu dessen Gesundheit und dem Aussehen bei. Sie sollten definitiv daran denken, dass Sie eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Babys spielen.


Antworten von Dr Gizler

Dr Robert Gizler, Medizinischer Direktor, InviMed, Polen

Eizellspende ist wenn eine junge gesunde Frau ihre Eizellen spendet – durch eine hormonellen Stimulation werden diese Eizellen gewonnen – einer anderen Frau, die keine eigenen Eizellen hat oder nicht mit ihren eigenen nicht schwanger werden kann. Wann sollte man sich für Spendereizellen entscheiden? Definitiv wenn jemand keine normalen Eizellen hat. Die Anzahl der Eizellen einer Frau wird in der Pubertät festgelegt und bildet die sogenannte ovarielle Reserve – eine Zellenansammlung bei der in jedem menstrualen Zyklus, mehrere Hundert für den Ovulationsablauf bereitstehen. Danach gibt es keine Oozyten in den Eierstöcken. Das heißt mit fortschreitendem Alter verringert sich diese ovarielle Reserve was im Alter von ca. 50 zur körperlichen Phase der Menopause führt. Zur gleichen Zeit verschlechtert sich die Eizellqualität was bedeutet die Fruchtbarkeit der Frau tut das gleiche. Das heißt im Alter von über 40 hat eine Frau nur eine 15% Kapazität im Vergleich zu jemand, die 22 Jahre alt ist. Deshalb wäre die erste Indikation das Alter der Frau. Generell wenn jemand 45 wird, sind die Chancen auf ein gesundes Kind mit eigenen Eizellen bei IVF Behandlung weniger als 10%. Wir schlagen dann die Nutzung einer Eizellbank vor.

Manchmal kann das Fehlen der Eizellen in den Eierstöcken auch wegen einer Adnexoperation sein, z.B. wegen Endometriosebehandlung oder es ist ein idiopathisches Ergebnis einer schlecht entwickelten ovariellen Reserve. Diese Erkrankung nennt man vorzeitiges ovarielles Versagen oder vorzeitige Eierstockinsuffiziens. Ein ähnlicher Ablauf passiert, wenn die Eizellen beschädigt wurden mit z.B. einer onkologischen Behandlung (Chemotherapie oder Bestrahlung). Wenn keine normalen Oozyten nach mehreren Stimulationsmethoden gewonnen werden können, empfehlen wir unseren Patienten Spendereizellen.

Auch bei normaler ovariellen Reserve, gutem Sperma und quantitativ gutem Stimulationseffekt, bekommen wir manchmal trotzdem keine qualitativ guten Embryonen oder es kommt nach mehreren IVF Zyklen nicht zur Schwangerschaft. In dieser Situation sollte man auch über Eizellen aus der Bank nachdenken. In manchen Fällen ist jemand Träger bestimmter genetischer Defekte, die eine Schwangerschaft mit eigenen Zellen unmöglich macht. Diese genetische Erkrankungen (wie z.B. Turnersyndrom) führen zu Eizellmangel. Nach genetischer Beratung sind Spendereizellen die einzige Lösung für Unfruchtbarkeit.


Antworten von Dr Karpouzis

Dr Harry Karpouzis, IVF Pelargos Fertility Group, Griechenland

Der Hauptgrund für Eizellspende ist vorzeitiges ovarielles Versagen. Vorzeitiges ovarielles Versagen bedeutet man kann keine Eizellen gewinnen. In diesem Fall ist die einzige Möglichkeit die Nutzung der Spendereizellen. Vorzeitiges ovarielles Versagen kann von ganz allein passieren und bei Frauen mit Familienhistorie dessen, besteht ein erhöhtes Risiko. Es kann in Zusammenhang mit immunologischen Erkrankungen stehen, die man findet oder auch nicht. Außerdem ist es eine Indikation bei Frauen, die Chemotherapie und Bestrahlung wegen Krebserkrankung hatten. Dies alles ist eine Indikation für Eizellspende.

Ansonsten wäre das Alter der Frau eine Indikation. Ich persönlich glaube, wenn eine Frau älter als 44 ist, sollte man Eizellspende empfehlen, da wir wissen, dass die Eizellqualität vom Alter abhängt und nicht von den Hormonen, AMH, usw. Wenn eine Frau älter als 44 Jahre ist, sind die Erfolgschancen mit IVF und eigenen Eizellen viel niedriger, als die mit Eizellspende. Außerdem ist es eine Indikation bei Frauen die Turnersyndrom haben. Diese Frauen haben sehr schlechte Chancen auf Erfolg mit eigenen Eizellen. Man weiß, dass das Risiko auf Fehlgeburt und abnormale Chromosomen, wie z.B. Trisomie 21, bei den Kindern sehr hoch ist. Diese Frauen könnten von Eizellspende profitieren.

Genetische Erkrankungen wie autosomale rezessive Gene wären auch eine Indikation für Eizellspende. Natürlich ist heute PGD oder PGT-A eine Lösung. Aber bei Frauen mit Kombinationsfaktor wie monogenetische Erkrankungen und erhöhtes Alter, hat PGT-A nicht die besten Erfolgschancen. In diesen Fällen ist Eizellspende die Lösung.

Über den Autor:
Aleksander Wiecki

Aleksander Wiecki

Aleksander ist ein spezialisierter Marketingprofi, Manager für Patientenerfahrungen und Verfechter der Transparenz und Wahrheit der IVF-Behandlung. Er verfügt über fundiertes Fachwissen und Hintergrundwissen in der IVF-Branche, einschließlich IVF-Kliniken, Genetic Laboratories und IVF-Patienten. Aleksander ist der festen Überzeugung, dass zwischen IVF-Patienten und IVF-Kliniken eine Lücke besteht. Es ist diese Lücke, in der Patienten auf die häufigsten Fallen der IVF-Behandlung hereinfallen könnten. Deshalb brauchen Patienten Hilfe und Unterstützung, die sie nicht unbedingt von Kinderwunschkliniken erhalten. Die Unterstützung, die aus einer objektiven, vertrauenswürdigen und zuverlässigen Quelle kommt. Aleksander ist regelmäßiger Gast bei ESHRE-Jahrestreffen, der Fertility Show in London, dem Fertility Forum, dem IMTJ - Medical Travel Summit sowie Fruchtbarkeitsausstellungen und Konferenzen auf der ganzen Welt.
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