Eizellspende und PGS – notwendig? - #IVFANSWERS
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IVF mit Spendereizellen und PGS (Präimplantation Genetisches Screening) – ist es notwendig?

IVF mit Spendereizellen und PGS (Präimplantation Genetisches Screening) – ist es notwendig? IVFANSWERS

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Darunter finden Sie 3 aufgezeichnete Antworten von 3 IVF Experten.


Antworten von Dr Szlarb

Dr Natalia Szlarb, IVF Spain, Spanien

Um ihre erste Frage zu beantworten, ob PGS bei einem Eizellspendezyklus notwendig ist, müssen wir uns klar sein, dass Frauen mit einer gewissen Eizellanzahl und Qualität (in den Eierstöcken) geboren werden. Umso älter wir werden, desto schlechter wird die Eizellqualität der sich entwickelnden Zellen. In unserer Fachliteratur sehen wir, dass die Euploidiequote in Eizellspendezyklen – das heißt die Anzahl der genetisch normalen Blastozysten, Embryonen am Tag 5 der Entwicklung bei Eizellspendezyklen – zwischen 60-80% liegt. Wenn wir die Zyklen von Frauen über 35 Jahren anschauen, dann sind 50% der sich entwickelnden Embryonen euploid, und bei Frauen mit 40 Jahren sinkt die Zahl auf 20-30%.

Aus persönlicher Erfahrung bei IVF-Spain – wo wir natürlich Eizellspendezyklen mit PGS durchführen, speziell bei der zweiten Spenderin, da wir perfekt ausgewählte Embryonen haben und eine Schwangerschaft erzielen möchten – sehen wir, daß manche Spenderin in einem Zyklus 80% euploide Embryonen haben, aber die gleiche Spenderin hat im Folgezyklus nur 1-2 euploide Embryonen. Statistisch gesehen ist die Euploidiequote bei Eizellspendezyklen immernoch 60-80%, aber wir müssen immer bedenken, dass es in einem Zyklus 80% sind und in einem anderen nur 60%. Bei manchen Fällen, wenn es eine Zeitfrage ist bis eine Patientin schwanger ist, dann ist Eizellspende und PGS die beste Wahlmöglichkeit.


Antworten von Dr Karpouzis

Dr Harry Karpouzis, Pelargos IVF, Griechenland

Also, diese Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Ich würde so antworten: PGS muss auf jeden Fall angeboten werden, aber nur nach einer ausführlichen Konsultation, so dass das Paar die existierenden Beweise kennt, die manchmal nicht aufschlussreich sind. Nur nachdem man alle Informationen über PGS kennt, können sie entscheiden ob es notwendig ist oder nicht. Ehrlich gesagt sind die Erfolgschancen sehr gut, selbst ohne PGS, wenn wir die Spenderin sorgfältig auswählen – jung, zwischen 24-30 Jahren alt, komplette Karyotypisierung um festzustellen, ob eine unfruchtbare Familienvorgeschichte vorliegt. Wir können sogar einen Fragile X Test durchführen. Falls die Wahl sorgfältig ausgeführt wurde, sind die Chancen selbst ohne PGS gut.

Wenn wir also die Frage ob PGS die Erfolgschancen erhöht beantworten möchten, dann ja, aber es erhöht hauptsächlich die Chancen eines Embryotransfer, da das Embryo durch PGS ausgewählt wurde. Das heißt zum Beispiel, wenn wir 4 oder 5 Blastozysten haben und machen an allen PGS, wissen wir vom ersten Transfer – falls wir Blastozysten haben, ein Embryo, dass normale Chromosome hat – dass die Chancen mit PGS höher sind als ohne PGS. PGS macht alles schneller. Es ermöglicht eine Lebendgeburt (schneller). Es vermindert die Fehlgeburtschancen auf weniger als 6%, weil wir vor dem Transfer wissen, ob das Embryo normal Chromosome hat, die Chancen auf Fehlgeburt sind weniger als 6%. Zum anderen kostet PGS viel Geld. Außerdem gibt es Beweise, dass selbst Embryonen ohne perfekte Chromosome, Mosaikembryonen – das heisst normale und abnormale Zellen in einem – zu einer Schwangerschaft führen, wenn wir sie übertragen. Das sind Embryonen, die nicht für die Übertragung ausgewählt werden, wenn PGS gemacht wurde, aber wir würden sie trotzdem übertragen, wenn wir keine PGS gemacht haben. Außerdem fügt PGS dem Embryo ein Traum zu. Selbst wenn wir PGS am Tag 5 machen – weil heutzutage liefert dies die besten Erfolge – fügt es dem Embryo Traum zu und wir wissen nicht, wie dies die Einnistung beeinflusst.

Wenn wir die Gesamtchancen von frischen und gefrorenen Embryonen bewerten, die von der ersten Eizellgewinnung ohne PGS kommen, dann sind die Chancen mit PGS gleich, denn mit PGS hätten wir Embryonen aussortiert, die sonst ohne PGS übertragen geworden wären. Generell ist das ein komplexes Problem und abschließend würde ich sagen, dass PGS vorgeschlagen werden muss, zum Beispiel wegen Samenproblemen und wenn die Karyotypisierung des männlichen Partners zeigt, dass Translokation der Chromosome oder Abnormalitäten vorliegen. Dann ist PGS notwendig. Oder wenn Einnistungsversagen vorliegt oder wiederholte Fehlgeburten bei Eizellspende, dann ist PGS notwendig.

Zum Schluss würde ich sagen, dass wenn ein Paar nur ein einziges Embryo übertragen möchte, wäre PGS auch indiziert, weil wenn wir von vielen Embryonen wählen können, dann wollen wir das Embryo auswählen, das normale Chromosome hat, so dass die Chancen mit PGS viel besser sind. Wenn wir aber alles bedenken – die Kosten und die Faktoren – am Ende muss die Entscheidung beim Paar liegen, ob es notwendig ist oder nicht. Wenn wir viele Embryonen haben und viele Blastozysten, dann sind die Chancen mit PGS besser. Wenn wir nicht viele Blastozysten haben, dann ist PGS vielleicht nicht so wichtig, weil es Auswahl bedeutet und wenn es keine Auswahl gibt, falls wir nur zwei Embryonen haben, dann ist ist es besser zu übertragen – so oder so.


Antworten von Dr Paraíso

Dr Blanca Paraíso, Clinica Tambre, Spanien

Generell würde ich sagen, dass sich eine PGS Diagnose bei Eizellspendebehandlung nicht rentiert. Warum? Weil abnormale Chromosome bei Embryonen in Verbindung mit älteren Eizellen stehen. Wenn wir also Eizellen von sehr jungen Frauen nutzen, dann ist der erwartete Prozentsatz der Embryonen mit Aneuploidie, mit abnormalen Chromosomen, sehr niedrig. Natürlich muss jeder Fall individuell betrachtet werden – zum Beispiel, wenn es eine schwere Veränderung im Spermiogramm gibt oder das Spermatozoid verändert ist – und vielleicht kann dann PGS einen wesentlichen Vorteil bieten. Falls das Paar schon Fehlgeburten hatte oder das Paar diesen Eingriff einfach zur Sicherheit durchführen möchte, um eine Schwangerschaft früher zu erzielen, dann hat PGS natürlich niemals einen negativen Einfluss. Also generell rentiert sich PGS nicht, aber in manchen Fällen ist es eine gute Idee.

Über den Autor:
Aleksander Wiecki

Aleksander Wiecki

Aleksander ist ein spezialisierter Marketingprofi, Manager für Patientenerfahrungen und Verfechter der Transparenz und Wahrheit der IVF-Behandlung. Er verfügt über fundiertes Fachwissen und Hintergrundwissen in der IVF-Branche, einschließlich IVF-Kliniken, Genetic Laboratories und IVF-Patienten. Aleksander ist der festen Überzeugung, dass zwischen IVF-Patienten und IVF-Kliniken eine Lücke besteht. Es ist diese Lücke, in der Patienten auf die häufigsten Fallen der IVF-Behandlung hereinfallen könnten. Deshalb brauchen Patienten Hilfe und Unterstützung, die sie nicht unbedingt von Kinderwunschkliniken erhalten. Die Unterstützung, die aus einer objektiven, vertrauenswürdigen und zuverlässigen Quelle kommt. Aleksander ist regelmäßiger Gast bei ESHRE-Jahrestreffen, der Fertility Show in London, dem Fertility Forum, dem IMTJ - Medical Travel Summit sowie Fruchtbarkeitsausstellungen und Konferenzen auf der ganzen Welt.
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